Analer Juckreiz

Quälender, oftmals anfallsweise auftretender nur schwer erträglicher Juckreiz der im oder/und um den Anus empfunden wird, wird als Pruritus analis bezeichnet. 
Der anale Juckreiz oder lat.  Pruritus analis ist der häufigste Grund um den Proktologen aufzusuchen. Gelegentlicher Juckreiz in der Aftergegend ist völlig normal.  Jeder kennt ihn. Starkes Schwitzen, Genuss von scharfen Speisen, Alkohol, Allergien auf Duftstoffe in Duschgels, Waschmitteln, Shampoos, Nahrungsmittelzusätze, Medikamente, Würmer, Hauterkrankungen, Hämorrhoiden, Fisteln, Tumore, Geschlechtskrankheiten, Sexualpraktiken, Geschlechtskrankheiten und vieles mehr können die Ursache sein. Wird der Juckreiz zum Problem und beeinträchtigt die Lebensqualität spricht man von «Pruritus analis» oder krankhaftem Afterjucken. Der Zwang sich zu kratzen oder zu säubern führt zu Hautläsionen und Entzündungen. Er kann die Nachtruhe erheblich stören. Die Behandlung mit frei verkäuflichen Hämorrhoidensalben und ähnlichen Produkten unterdrückt im besten Fall die Symptome für kurze Zeit, führt aber in der Regel nicht zur Ausheilung, sondern zur Verschlimmerung.  Eine jahrelange Leidensgeschichte ist keine Seltenheit. Nahezu alle ano-rektalen Erkrankungen gehen mit Juckreiz einher oder können die Ursache dafür sein.   Stuhl, Darmschleim, Scheidensekrete, Urin und mechanische Einwirkungen durch Reinigung und Geschlechtsverkehr wirken auf die empfindliche Haut der Anogenitalregion ein.

Es bedarf einer speziellen Expertise zwischen eigentlicher Ursache und den Symptomen zu unterscheiden, die auslösende Krankheit zu erkennen und fachgerecht zu behandeln. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Gastroenterologie, Gynäkologie und Urologie ist eine Voraussetzung für den Heilungserfolg.
Die ausführliche Anamnese,  die sorgfältige Untersuchung einschliesslich vorsichtigem Austasten mit dem Finger und die schmerzlose Spiegelung des Enddarms sind  die wichtigsten und aussagekräftigsten Instrumente der Diagnostik.
Die Therapie richtet sich nach der auslösenden Grunderkrankung. Selten ist ein chirurgischer Eingriff notwendig.
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